Aron Zemmer wird am 26. August 1990 geboren und wächst mit seinen Eltern und seinem Bruder Kevin in Seis, Südtirol, auf. Es war sein Papa Egon, der ihn zum ersten Mal auf einen Golfplatz am Gardasee mitgenommen hat und der – nach wie vor – leidenschaftlicher Golfer (Handicap 6) ist. Das Talent und die Passion hat Aron also quasi in die Wiege gelegt bekommen. „Ich habe dort am Gardasee an Golfkursen für Kinder teilgenommen – der Golftrainer Paolo Pustetto war derjenige, der mir meinen ersten Schläger in die Hand gedrückt hat“, erinnert sich der Südtiroler zurück. Drei Jahre lang lernt er hier die Grundlagen des Golfens, später, bis zu seinem 19. Lebensjahr, spielt Aron im Verein der Südtiroler Golfjugend. „Diese Zeit habe ich in guter Erinnerung – es war einfach toll, dass dadurch alle jugendlichen Spieler des Landes zusammen gekommen sind. Leider gibt es den Verein mittlerweile nicht mehr.“
Zur Schule gegangen ist Aron Zemmer zunächst in Kastelruth, dann hat er das Realgymnasium in Bozen besucht. Einen Teil seines Studiums hat er in Amerika absolviert und das Golfspiel damit verbunden – allerdings kehrte der damals 20-Jährige bereits nach einem Jahr nach Hause zurück. „Heimweh“, lächelt er. Darüber ist Aron mittlerweile längst hinweg. Immerhin verbringt er mehrere Monate im Jahr außerhalb von Südtirol. Nachdem er sich nämlich in der Q-School für die Alps Tour qualifiziert und die offizielle Spielberechtigung erlangt hat, darf sich der junge Seiser nicht nur Profispieler nennen, sondern tourt seither auch durch die ganze Welt: „Zwei Jahre habe ich in Südafrika bei der Sunshine Tour verbracht, zwei in China bei der PGA Tour China, und zwei Jahre war ich in Europa bei der Challengetour“, berichtet Aron Zemmer.
Aktuell stehen bei ihm mehrere aufeinanderfolgende Turniere an: in Tschechien, Frankreich, Österreich – und ja, auch Italien erwartet den sympathischen Golfer. Eine aufregende und schöne, aber auch anstrengende Zeit, die da auf ihn zukommt. „Golfen ist ein äußerst intensiver Sport. Nach drei, vier Turnieren braucht man immer wieder eine Pause – nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental.“ Diese Ruhephasen sind ihm wichtig, um für die Zeit auf den Greens wieder voll da zu sein und sein Bestes zu geben. Denn verlieren mag er gar nicht gern, verrät Aron schmunzelnd. „Ich bin ziemlich hart zu mir selbst. Ich gebe zu: Wenn ich bei einem Spiel nicht den Erfolg erziele, den ich mir vorgestellt bzw. gewünscht habe, dann brauche ich ein paar Nächte, bis ich es verdaut habe!“ Auf die Frage, ob er denn hin und wieder auch Zweifel an seiner Jobwahl „der etwas anderen Art“ habe, antwortet er ganz ehrlich: „Klar. Und es gibt immer wieder Ups and Downs, wenn es nicht nach Plan läuft, aber inzwischen gibt es nicht mehr ganz so viele davon.“ Letztendlich wächst man an schwierigen Zeiten – aufgeben gibt’s nicht, dafür sind der Ehrgeiz und die Freude am Golfen schlichtweg größer.
Der 30-Jährige verfolgt weiter seine Ziele: die European Tour zum Beispiel. Und er träumt davon, eines Tages mit Tiger Woods ein paar Bälle zu schlagen – der ist nämlich sein großes Vorbild: „Jeder Golfspieler, der behauptet, ein anderes Idol zu haben, lügt! Ich habe einmal bei einem Turnier, in dem er mitgespielt hat, zugesehen, aber leider hatte ich bisher noch nicht die Möglichkeit, ihn persönlich kennenzulernen.“ Aber das kann ja noch werden: Immerhin hat die Golfwelt, die für Aron etwas ganz Besonderes ist, ihn im Laufe seiner mittlerweile fast 20-jährigen Laufbahn als Golfer ja bereits zu vielen interessanten Menschen geführt und seinen Erfahrungsschatz – auch durch das Reisen – reichlich gefüllt. Und obwohl Aron Zemmer schon so viele Golfplätze gesehen hat, findet er jene in Südtirol besonders schön. Die starke Einbettung in der Natur, das Sein in den Bergen: „So ein Bergpanorama findet man kaum irgendwo, das ist schon ziemlich einzigartig.“ Sein persönlicher Favorit unter den Südtiroler Golfplätzen ist das „Blue Monster“ in Eppan. Aron schwärmt: „Die Trainingsmöglichkeiten sind hier sehr vielfältig, und der Golfclub selbst ist einfach klasse!“ Aron ist nicht nur während der Golfsaison selbst außerhalb von Südtirol unterwegs, sondern auch im Winter weit weg von seinem Zuhause – dieses ständige Unterwegs-Sein bedeutet auch, die meiste Zeit des Jahres auf seine Familie, seine Freunde und ja, auch auf eine Beziehung zu verzichten. „Mit einem solchen Lebensstil ist es natürlich viel schwieriger, jemanden kennenzulernen und genügend Zeit mit der Person zu verbringen – aber völlig unvereinbar wäre es sicherlich nicht“, ist er überzeugt.
Studiert hat Aron übrigens Business und Management. Sein Plan B hätte aber nichtsdestotrotz ganz anders ausgesehen: „Ich bin ja ein riesengroßer Autofan,“ verrät er lachend, „wenn ich also nicht Golfer wäre, wäre ich heute wahrscheinlich Rennfahrer. Generell ist Sport ein ganz großer Teil meines Lebens: In meiner Freizeit betreibe ich sehr viele andere Sportarten, z. B. Tennis. Nun, und ansonsten tu ich das, was andere in meinem Alter auch so machen. Netflix schauen zum Beispiel.“